Historisches

Unsere Königskette
Mein Großvater – Heinrich Rosenkranz – war der letzte Schützenkönig vor dem Krieg. Die Amerikaner, die damals nach Kriegsende präsent waren, sammelten leidenschaftlich alle Vereinsinsignien. Sie erfuhren auch von der Königswürde meines Großvaters und der dazugehörigen Kette.

Mein Großvater bekam aber rechtzeitig, – wie man so sagst-, „Wind“ davon und beschloß mit Hilfe seines Freundes und Skatbruders, Otto Knopp, die Kette in den Kaminofen einzumauern. Den fragenden Amerikanern wurde versichert, daß schon andere vor ihnen danach gesucht hätten. Trotzdem suchten sie den ganzen Hof danach ab. Sogar das Heu auf dem Boden drehten sie um. Schließlich gaben sie auf und zogen unverrichteter Dinge wieder ab.

Anfang der 50er Jahre lebten die Schützenvereine wieder auf. Auch unser Verein kam wieder in Gang. So wurde mein Großvater beim Schützenfest während des Umzuges abgeholt, – mit Kette -, die natürlich rechtzeitig wieder hervorgeholt wurde.
In meiner Erinnerung reichte die Kette fast bis zum Boden, aber das lag vielleicht daran, daß mein Großvater klein war.

Eva Maria Dopslaff
geb. Rosenkranz

Unser Schützenfest in den 50er Jahren
Früher fand das Ausschießen der Würdenträger während des großen Frühstücks am Sonntagmorgen statt. Zu vorgerückter Stunde und in entsprechender Stimmung war man eher bereit, ein Amt zu übernehmen. So berichtete der damalige Schießwart Rudi Rosenkranz folgendes:

Unser Bäckermeister, Karl Herde, stürmte in den Schießstand mit den Worten: „Dütt Jahr make ick König!“. Herr Böttcher, der die Ringzahlen anzuzeigen hatte bekam Bescheid, daß jetzt der König schießt. Er wusste dann, wieviel Ringe er anzuzeigen hatte.

In diesem Fall aber kein Problem, weil der Schütze Jäger war und sehr gut schoß. Es gab aber auch Fälle, da kamen bei jedem Schuß Staubwolken heraus, was aber die Freude über die Königswürde nicht trüben konnte.

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Festumzug

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auf dem Schützenplatz

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im Festzelt

Die Verabschiedung der Würdenträger
Zu den Höhepunkten im Würdenträgerjahr zählt die Verabschiedung kurz vor dem bevorstehenden Fest. In früheren Jahren lud man am Sonnabend Vormittag, also unmittelbar vor dem Abholen durch den Festumzug, die Begleiter, Freunde und Nachbarn zu einem Frühstück ein. Das fand, im Gegensatz zu heute, bei dem jeweiligen Würdenträger zu Hause statt.

Seit einigen Jahren feiern alle zusammen an einem Sonnabend Nachmittag im Schützenheim. Auch dort gibt es leckeres Essen und Getränke. Die Kosten übernehmen die Würdenträger nach Absprache. Zusätzlich lassen sich die Schützendamen immer etwas lustiges einfallen. So konnten sich alle schon an schmissigen Tänzen oder Sketchen erfreuen.

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